Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1803 (06:23 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1740 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,75 In der Folge notiert EUR-JPY bei 126,05. EUR-CHF oszilliert bei 1,0757.

Am Finanzmarkt nahm in den letzten 24 Handelsstunden Risikofreude zu. Das war an den Entwicklungen der Aktienmärkte ablesbar.

Hintergründe dieser Entwicklung wurden unter anderem durch Wirtschaftsdaten geliefert. Positiv stachen dabei der Anstieg der europäischen Industrieproduktion, die positiven Akzente vom britischen Immobilienmarkt, unerwartet positive Entwicklungen an den Arbeitsmärkten Australiens und Frankreichs als auch die Einzelhandelsumsätze in Brasilien hervor.

Das US-Corona-Hilfspaket ist weiterhin nicht in trockenen Tüchern. Die Federal Reserve betont nahezu unermüdlich die bittere Notwendigkeit umfassender haushaltstechnischer Maßnahmen erheblichen Umfangs. Man weiß in der Fed um die strukturellen Mängel, auch wenn man sie nie öffentlich thematisiert, die am Ende höhere Interventionsvolumina (weitgehend konsumtive Subventionen) erfordern. Zuletzt intervenierte der Gouverneur der Federal Reserve Boston, Herr Eric Rosengren in diese Richtung (siehe Rubrik „Letzte Nachrichten“).

Die Demokratin Nancy Pelosi untergrub mit ihrer Einlassung, dass die Verhandlungsparteien noch meilenweit auseinanderlägen, jedwede Euphorie ob dieses Themas. Durch die Politik per Dekret seitens Trumps sind in den nächsten sechs Monaten Subventions- und Abschirmungsmaßnahmen gesichert. Am Ende reflektierte der Finanzmarkt auch auf genau diesen Umstand (u.a. 400 USD wöchentliche Zahlungen).

Covid-19: Steigende Fallzahlen Faktencheck

In den letzten Tagen ergab sich eine hohe Nervosität bezüglich der steigenden Zahlen der positiv getesteten Personen in Deutschland. Per heute sind von 30.458 verfügbaren Intensivbetten 21.724 belegt. Von den belegten Betten werden 225 von Corona-Patienten in Anspruch genommen (circa ein Prozent). Laut RKI gab es gestern 1.445 neue positiv getestete Personen (laut JHU Zahl der positiv getesteten Personen 12.655).

Wir nehmen das Thema ernst, denn es handelt sich um eine infektiöse Pandemie. Es gilt, die Situation unter Kontrolle zu halten.

Aus Gründen der Sachlichkeit und Professionalität gilt es, die maßgeblichen Hintergründe für die veränderten Fallzahlen zu eruieren. Eine Korrelation mit den Effekten aus der Reisesaison lässt sich nicht absprechen.

Ich danke dem Multipolar-Magazin für die Berechtigung, Ihre Grafik zu nutzen und auf den Link zu verweisen, der die Grafik erklärt. Der Link ist es wert, gelesen zu werden! Link: https://multipolar-magazin.de/artikel/faktencheck-fallzahlen

Entscheidend für den Anstieg der Fallzahlen ist auch, dass im Zuge der Sommerferien die Tests von circa 326.000 in der Kalenderwoche 24 auf 573.000 in der Kalenderwoche 31 massiv ausgeweitet wurden. Mehr Tests bedeutet mehr positiv Getestete.

Die blaue Linie, die die Prozentzahl der positiv Getesteten angibt, ist in einer solchen Situation von tragender Bedeutung. Diese Rate hat sich unwesentlich von 0,9 % auf 1,0 % in dem genannten Zeitraum verändert. Der Artikel führt noch weitere kritikwürdige Aspekte auf.

 

Covid-19 ist ernst zu nehmen. Deswegen ist und bleibt verantwortungsvolles Handeln der Bürger eine vornehme bürgerliche Pflicht. Ernst zu nehmen sind jedoch auch die umfänglichen Einschränkungen historischen Ausmaßes.

Das erfordert Sachlichkeit, um Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen zu gewährleisten!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Die deflationäre Wirkung der Corona-Krise im Rahmen der politisch verordneten Rezession ebbt durch die konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft bedingt durch die Lockerung der Maßnahmen (u.a. USA, China, Japan) unter regional bedingten Schwankungen (aktuell Ausnahme CPI Europa) grundsätzlich ab.


Eurozone: IP-Erholung, starker Arbeitsmarkt in Frankreich

Die Industrieproduktion nahm per Juni im Monatsvergleich um 9,1 % (Prognose 10,0 %) zu nach zuvor 12,3 % (revidiert von 12,4 %). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 12,3 % (Prognose -11,5 %) nach zuvor -20,4 % (revidiert von -20,9 %). Die Arbeitslosenrate Frankreichs (Basis ILO) sank unerwartet per 2. Quartal von zuvor 7,8 % auf 7,1 % (Prognose 8,3 %).

Die Verbraucherpreise Deutschlands wiesen per Juli gemäß finaler Berechnung einen Rückgang um 0,5 % aus (Prognose -0,5 %). Im Jahresvergleich sanken die Preise erwartungsgemäß um 0,1 %. Die Großhandelspreise Deutschlands stiegen per Juli im Monatsvergleich um 0,5 % nach zuvor 0,6 %. Im Jahresvergleich ergab sich per Juli ein Rückgang um 2,6 % nach zuvor -3,3 %.


UK: Immobilienmarkt setzt positiven Akzent

Der Index des RICS-Housing Survey stieg per Berichtsmonat Juli von zuvor -13 (revidiert von -15) auf +12 Punkte (Progn0se -5).


Norwegen: Zuversicht der Verbraucher nimmt zu

Der Index des Verbrauchervertrauens stieg per 3. Quartal 2020 von zuvor -7,6 auf -5,7 Punkte.


USA: Endogener Preisdruck wirkt auf Gesamtrate

Die Verbraucherpreise verzeichneten per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,6 % (Prognose 0,3 %) nach zuvor 0,6 %. Im Jahresvergleich nahmen die Preise um 1,0 % (Prognose 0,8 %) nach zuvor 0,6 % zu. Die Kernrate der Verbraucherpreise stieg im Monatsvergleich um 0,6 % (Prognose 0,2 %) nach zuvor 0,2 %. Im Jahresvergleich lag die Zunahme bei 1,6 % (Prognose 1,1 %) nach zuvor 1,2 %. Die realen Wochenlöhne sanken per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 0,6 % nach zuvor -2,1 % (revidiert von -2,3 %, April +5,8 %, Mai +0,5 %).

Das Federal Budget wies per Juli unerwartet einen Überschuss in Höhe von 63,0 Mrd. USD (Prognose -193,0 Mrd. USD) nach zuvor -864,0 Mrd. USD aus. Hinsichtlich der verfügbaren Daten zu Steueraufkommen und Subventionierung der Wirtschaft/Arbeitnehmer nehmen wir diese Daten leicht irritiert zur Kenntnis.


Japan: Deflationärer Druck rückläufig

Die Erzeugerpreise nahmen per Juli im Monatsvergleich um 0,6 % (Prognose 0,3 %) nach zuvor 0,6 % zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,9 % (Prognose -1,1 %) nach zuvor -1,6 %.


Australien: Positive Tendenz am Arbeitsmarkt

Per Berichtsmonat Juli nahm die Beschäftigung um 114.700 Jobs zu (Prognose 40.000, 43.500 Vollzeitjobs). Die Arbeitslosenrate legte leicht von 7,4 % auf 7,5 % zu (Prognose 7,8 %). Der leichte Anstieg der Quote erklärt sich durch die Zunahme der Partizipationsrate am Arbeitsmarkt von zuvor 64,0 % auf 64,7 % (Prognose 64,4 %, vor der Corona-Krise bei 66,0 %).


Brasilien: Positive Entwicklung

Die Einzelhandelsumsätze nahmen per Juni im Monatsvergleich um 8,0 % (Prognose 5,4 %) nach zuvor 14,4 % (revidiert von 13,9 %) zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,5 % (Prognose -3,45 %) nach zuvor -6,4 % (revidiert von -7,2 %).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1400 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

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